Weltgrößter Hörakustiker-Kongress hat Zukunft im Blick
Einmal im Jahr trifft sich die Welt der Hörakustik in Deutschland. Der 64. Internationale Hörakustiker-Kongress findet vom 16.bis 18.Oktober 2019 in Nürnberg statt. Im Mittelpunkt:
zukunftsweisende Themen aus den Bereichen künstliche Intelligenz, Digitalisierung und moderne Sensortechnologie. Dafür haben die Verantwortlichen der Europäischen Union der Hörakustiker, EUHA, eigens ein neues Format „Future Friday“ eingerichtet. Am Kongress-Freitag, im Programm finden mehr als 20 Expertenvorträge und sechs Tutorials statt, in denen internationale Experten ganz die Zukunft des Hörens mit Hörsystemen im Blick haben. Kurze Einblicke geben schnelle und übersichtliche „Fast-Track“-Präsentationen am Morgen, gefolgt von Aktionen an den Messeständen. Nach Ende der Fachausstellung um 14 Uhr erwartet die Gäste ein Vortragsprogramm zu zukunftsorientierten Themen aus der Industrie.
8.000 Teilnehmer aus 80 Ländern
Der Kongress zeigt die international herausragende Bedeutung und Vorbildfunktion des deutschen Hörakustikerhandwerks. Hörakustiker aus aller Welt kommen seit vielen Jahren auf den Kongress und die begleitende Ausstellung, weil hier alle Neuheiten präsentiert und vorgestellt werden, die später den Kunden weiterhelfen. Hier wurde das erste Hörgerät mit Sturzsensor präsentiert, auch die Akkutechnologie feierte auf dem Kongress ihre Premiere. In diesem Jahr, so Dr. Stefan Zimmer, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der Hörgeräte-Industrie e. V. (BVHI), sei die Industrieausstellung größer denn je. Auf einer Bruttoausstellungsfläche von etwa 15.000 qm stellen knapp 150 Aussteller neueste Hörgerätetechnik sowie Aktuelles aus den Bereichen Diagnostik und Zubehör vor. Insgesamt, so Beate Gromke, Präsidentin der Europäischen Union der Hörakustiker e.V., freue man sich auf mehr als 8.000 Teilnehmer aus rund 80 Ländern, die gemeinsam in die Zukunft blicken.
Hörakustiker nutzen künstliche Intelligenz
Die wird auch mit Hilfe Künstlicher Intelligenz gestaltet. In schwierigen Hörsituationen wie im Café oder Restaurant, beim Sport oder im Straßenverkehr, können smarte Hörgeräte mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) aus dem Verhalten ihres Nutzers Erfahrungen sammeln, wiederkehrende Muster erkennen und daraus Regeln für künftige Hörsituationen ableiten. „Das Hörsystem lernt zum Beispiel, dass seine Trägerin beim Radfahren gerne eine Windgeräuschunterdrückung nutzt“, erklärt EUHA-Präsidentin Beate Gromke. „Es erkennt außerdem die für das Radeln typische Geräuschkulisse.“ Fortan aktiviert es in diesen Situationen automatisch die Windgeräuschunterdrückung, ohne dass die Trägerin selbst etwas einstellen muss. Das funktioniert allerdings nur, wenn der Hörakustiker die Hörsysteme vorab optimal und bedarfsgerecht programmiert hat und an den Hörverlust des Kunden sowie dessen spezifische Präferenzen angepasst. „Diese Feinjustierung ist Grundlage dafür, dass die Algorithmen in den Hörsystemen Hörvorlieben erkennen und bevorzugte Einstellungen abrufen können“, betont Gromke.
Informationen zum Kongress und das Programm gibt es unter www.euha.org oder auf www.facebook.com/EUHAeV/.