Schallempfindungsstörung
Sobald Schallwellen das Innenohr erreichen, werden sie schrittweise in elektrische Impulse umgewandelt. Störungen im Bereich Innenohr, Hörnerven und der Verarbeitung der akustischen Signale im Gehirn nennt man Schallempfindungsstörungen. Oft sind es zuerst die hohen Frequenzen, die nicht mehr angemessen verarbeitet werden können. Konsonanten wie z.B. f, r, s, sch werden nur zum Teil oder nicht mehr gehört. Das wirkt sich vor allem auf das Verstehen von Sprache aus: Tasche statt Tasse, Lift statt List, raus statt Haus.
Mögliche Ursachen akuter Schallempfindungsstörung
- Hörsturz
- Infektionen, die auch das Innenohr betreffen (Masern, Scharlach, Gürtelrose etc.)
- Erkrankungen wie Multiple Sklerose etc.
- extreme Stresssituationen
- plötzliche, sehr hohe Geräuschpegel (Silvesterknaller, Schüsse, Explosionen)
- Kopfverletzungen
- Schädelbruch, bei der die Bruchlinie durch das Innenohr geht
Mögliche Ursachen chronischer Schallempfindungsstörung
- Alterungsprozesse
- Erkrankungen wie Nieren- und Schildrüsenfunktionsstörungen, Diabetes mellitus
- jahrelange Lärmeinwirkung
- Akustikusneurinom
- Ménière Krankheit
Therapiemöglichkeiten einer Schallempfindungsstörung
Eine Schallempfindungsstörung lässt sich in der Regel nicht beheben, aber sehr gut durch Hörgeräte kompensieren. Bei einem hochgradigem Hörverlust ist die Versorgung mit einem Cochlea Implantat möglich. Ein Hörtraining kann dazu beitragen, dass sich das Hörzentrum im Gehirn leichter auf das neue Hören mit Hörsystem umstellen kann.